13 – Pepper ist verschwunden

drei Katzen spielen

Gipsy, Chili und Pepper verbringen viel Zeit damit, zu spielen, die Gegend zu erkunden und zu schlafen
und zu schlafen und zu schlafen. Nach dem Frühstück liegen Gipsy und Chili auf
der Terrassenbank, Pepper wird wohl irgendwo unterwegs sein. Er hat nämlich in
seinem Kopf zwei kleine Gnome, den Hypothalamus, der ihm anscheinend alle paar Minuten
‚Hunger!‘ zuruft, und den Hippocampus, der ununterbrochen  die Frage stellt: ‚Was gibt es Neues?‘

Als er um die Mittagszeit noch immer nicht da ist, werden seine menschlichen Dosenöffner unruhig. Sie
beginnen, alle Räume im Haus und den ganzen Garten abzusuchen, doch ohne
Erfolg. Sie fragen die nächsten Nachbarn, schauen in Gartenhütten, Autos, dann
fragen sie die übernächsten Nachbarn und suchen den Wald und die ganze Gegend
ab, vergeblich, Pepper ist und bleibt verschwunden. Da fällt ihnen ein, dass er
schon einmal in den Teich geplumpst ist. Aber zum Glück sind da nur Molche,
Unken und Libellen. Also laut rufend noch eine Runde durch die ganze
Nachbarschaft.

Beim Zurückkommen meint der Nachbar, dass er gerade vorhin
etwas gehört hat, er weiß aber nicht genau, was es war. Irgendein Tier. Er hat
bei ihm zuhause bereits alles abgesucht, aber nichts gefunden. Jetzt hört man
aber gerade nichts. Doch! Da war etwas. Ganz leise, irgendwo, aber aus welcher
Richtung? Die Katzendienerschaft und -nachbarschaft steht auf der Straße und ist
mucksmäuschenstill und spitzt die Ohren. Und da hören sie es wieder, das ist
der Pepper, der jammert, aber wo? Links oder rechts, vorne oder hinten? Dann ein
Blick nach unten, da ist am Straßenrand das Gitter vom Regenwasserkanal, das
Geräusch kommt von unten, eindeutig. Der Nachbar holt schnell eine Spitzhacke
und hebelt das Kanalgitter aus, und da sitzt er, der abenteuerlustige Ausreißer!
Sie holen ihn heraus und man sieht ihnen allen die Freude über die glückliche
Wiedervereinigung an. Auch Gipsy und Chili laufen daher und schmusen und lecken
ihn ab. Sein Hippocampus ist auffallend ruhig, im Gegensatz zum Hypothalamus:
HUNGER!

Der kleine Schlingel muss ganz unten im Wald in das Wasserrohr geschlüpft und weit nach oben durch mehrere Rohre in Richtung Straße
gekrochen sein. Ein Glück, dass er keine falsche Abzweigung genommen hat, sonst
wäre er irgendwo gelandet. Mittlerweile ist das Rohr im Wald durch ein Gitter
verschlossen und auf die drei Gartentiger wartet das nächste Abenteuer …