11 – Das Leben ist gefährlich

Pepper ist fad. Es macht Spaß, im Garten zu spielen, sich zu verstecken und die anderen zu erschrecken. Und jetzt hat er entdeckt, dass der Gartenzaun nicht das Ende der Welt ist: Da gibt es auf einer Seite den riesigen, gefährlichen Wald, aus dem unheimliche Geräusche zu hören sind, jetzt hämmert gerade ein Specht gegen einen Baum. Und hinter dem Gitter auf der anderen Seite bewegen sich seltsame Wesen mit Federn, Hackschnabel und grimmigem Blick. Einer streckt seinen Hals, reißt den Schnabel auf und kräht gegen den Himmel, als ob er die Wolken verscheuchen wollte.  Irgendwie unheimlich. Also in die andere Richtung. Mama schläft gerade und so schleicht er sich vorsichtig in Richtung Gartentor davon. Er pirscht sich an, versteckt sich hinter einem Stein und schaut nach links und dann nach rechts, als ob er die Verkehrsregeln kennen würde. Niemand zu sehen außer den Spatzen auf der anderen Straßenseite. Die kommen ihm gerade recht, es macht Spaß, wenn sie sich erschrecken und in alle Richtungen davonfliegen. Also los. Anvisieren, ducken und ein paar vorsichtige Schritte. Dann warten. Sie haben ihn noch nicht entdeckt. Noch ein Schritt. Noch einer. Und dann passiert es. Urplötzlich taucht aus der Kurve mit lautem Getöse ein riesiges Ungeheuer mit leuchtenden Augen auf, es rast auf ihn zu und will ihn offensichtlich fressen. Pepper dreht sich um und rennt, so schnell er kann, zurück in den Garten. Das war knapp. Um Katzenhaaresbreite hätte es ihn erwischt. Sein Herz schlägt schneller als der Specht hämmert, er muss das jetzt schnell seiner Mama und seiner Schwester Chili erzählen. Seiner zweiten Schwester Gremlin kann er es nicht mehr erzählen, die gibt es nicht mehr. Die war immer schon zu übermütig und hat sich vor nichts gefürchtet und sich alles getraut und hat geglaubt, ihr könne nichts passieren. Bis sie dann in eine zufallende Tür gelaufen ist. Seine Mama war ziemlich traurig und hat tagelang auf dem großen Stein gesessen, unter dem die Menschen Gremlin begraben haben. Es huscht so etwas wie ein Lächeln über sein Katergesicht, wenn er an sie denkt. Er wird nie vergessen, wie lustig es war, mit ihr zu spielen. Aber jetzt zu Mama, sie wird ihn wohl schon suchen. Und dann mit Chili auf in neue Abenteuer …

10 – Peppers Familie

War das ein Spaß mit Pepper, seinen Schwestern Chili und Gremlin und seiner Mama Gipsy … https://youtu.be/pt-NIkeCoHA

9 – Chili tanzt

Pepper und Gremlin schauen Chili begeistert zu … https://youtu.be/MgzN3eVzx40

8 – Die Kamera

Pepper interessiert sich offensichtlich wie ich für Kameras … https://youtu.be/g4ootoqxheY?si=jZXtUbXPrr2yEzuX

7 – Das Gewitter

Sie kommen immer näher. Ein dumpfer Knall, dann noch einer, Explosionen in der Nähe. Um mich Leute, die ich nicht kenne, sie rennen in alle Richtungen, Lärm, Geschrei. Ich muss irgendwo einen Unterschlupf finden. Ich renne los, stolpere, falle hin … und wache auf. Es ist stockfinster und schon wieder eine Explosion … nein, es ist Donner. Und Sturm. Und was für ein Sturm. Da fliegt im Garten wahrscheinlich gerade alles durch die Gegend, wie sich das anhört. Ich kraxle aus dem Bett, schalte das Licht ein, mache die Schlafzimmertür auf. Und da sitzen sie, meine drei kleinen Fellknäuel, und haben offensichtlich furchtbare Angst. Husch, sind sie an mir vorbei und irgendwo im Schlafzimmer verschwunden. Keine Zeit, sie jetzt zu suchen. Ich werfe mir eine Jacke über und renne in den Garten. Es blitzt und donnert und stürmt und schüttet, alles Mögliche fliegt durch die Luft. Ich stelle umgefallene Pflanzen auf und schiebe sie zur Hauswand, bringe Davongewehtes in Sicherheit und bin nach ein paar Minuten waschelnass. Hinein ins Haus, abtrocknen und umziehen. Ach ja, da waren ja noch die drei Gauner, dort, wo sie nichts zu suchen haben. Ich durchsuche das ganze Schlafzimmer, finde sie aber nirgends. Sie werden sich irgendwo im Haus verkrochen haben, vielleicht ist da die Frau Mama schon wieder da und kümmert sich. Also wieder ab ins Bett. Ich schlage die Bettdecke zurück … und da sind sie. Schauen mich mit ihren großen blauen Augen erwartungsvoll an, offensichtlich voller Hoffnung, ich würde sie vor Blitz und Donner beschützen. Na gut, in so einer stürmischen Nacht machen wir eine Ausnahme. Aber nur heute. Und da kommt auch schon Gipsy von draußen, nass wie eine Katze im Regen, sie schleckt ihre Jungen und das eigene Fell und dann ist Kuscheln angesagt. Eigentlich ein Glück, dass die beste Ehefrau von allen im Nachtdienst ist, sonst wäre es ziemlich eng hier. Aber morgen ist Schluss mit diesen Spompanadeln, ihr Gfraster. Ich habe schließlich Prinzipien, und Katzen haben im Schlafzimmer nichts verloren. Basta. Merkt euch das. Ich habe es mittlerweile nämlich vergessen.

6 – Katzenbalgerei

Heute gibt’s keine Geschichte, sondern ein kleines Video. Damit ihr seht, wie es im Katzenkinderzimmer zugeht … https://www.youtube.com/watch?v=EkpjCII2o3Q

5 – Im Kinderzimmer

Da liegen jetzt also drei kleine Fellknäuel ganz oben im Haus und lassen sich von ihrer Mama fein bedienen, werden gesäugt und gewärmt und abgeschleckt und massiert. Gipsy hat großes Vertrauen in uns, wir dürfen ihre Babys angreifen und sogar kurz in die Hand nehmen. Zwei dreifärbige Kätzchen und ein schwarzweißer Kater. Nach einer Woche beginnen sie vorsichtig die Augen zu öffnen. Welche Augenfarbe sie wohl haben werden? Gelb? Grün? Blau. Babykatzen haben immer blaue Augen, da die Melaninproduktion erst später einsetzt. Wieder was dazugelernt. Und auch die Minitiger lernen dazu. Herumkrabbeln. Laut miauen. Aufstehen und umfallen. Aufstehen und nicht mehr umfallen. Spielen. Balgen. Und da ist sie auch schon, die nächste Herausforderung: Wenn sie herumlaufen, ist es für sie da oben ziemlich gefährlich. Im offenen Stiegenhaus könnte ein Hüpfer oder Ausrutscher leicht vier, fünf Meter nach unten gehen. Also mache ich mich ans Werk und baue ihnen einen geschützten Bereich mit einer Abgrenzung aus Holzplatten, ein Kinderzimmer quasi. Gipsy kann darüberspringen, für die Kleinen ist die Holzwand das Ende ihrer kleinen Welt. Vorerst. Wobei – so klein ist diese Welt gar nicht, ein ganzes Zimmer und ein Teil der Galerie. Purer Kleinkatzenkomfort. Nach gar nicht so langer Zeit scheint diese Welt der kleinen Dreifärbigen zu klein zu werden, sie möchte unbedingt wissen, was sich da hinter der Holzwand verbirgt. Sie ist die Neugierigste und Übermütigste des Trios, immer lustig und lästig und zeitweise ein kleines Monster, ein richtiger Gremlin. Gremlin! Da haben wir auch schon einen Namen für sie. Ihre Schwester hat die Farbe Rot im Fell, die nennen wir Chili und den schwarzweißen Kater Pepper. Ein Gremlin wäre kein Gremlin, wenn er sich nicht gut verstecken könnte. Die Kleine ist plötzlich spurlos verschwunden. Na warte, gleich hab ich dich. Gipsy, Chili und Pepper schauen mir interessiert beim Suchen zu. Beim erfolglosen Suchen, denn sie ist … nicht da. Definitiv nicht. Die nächste Herausforderung. Ich richte mich auf, atme tief durch, da fällt in der Galerie ein Buch aus dem Regal. Hat es dieses Biest geschafft, meine unüberwindlichen Hürden zu überwinden und ihr Interesse für Literatur zu bekunden, indem sie das Bücherregal erklimmt. Ok, wenn ihr das unfallfrei schafft, können wir die Kinderstube wohl erweitern. Haus, mach dich bereit. Sie kommen.

4 – ganz oben

  Es ist wieder Frühling geworden. Die Laubbäume im Garten haben zarte Blätter, die Frühlingsblumen haben Blüten, die Schmetterlinge haben Lust, dazwischen herumzufliegen und unsere kleine Gipsy hat einen dicken Bauch. Sie ist mittlerweile fix eingezogen und hatte offensichtlich auch schon ein amouröses Abenteuer mit irgendeinem Streuner. Ich komme vom Fotostudio nach Hause und trage die Kameras ins Büro. Gipsy begrüßt mich und läuft zwischen meinen Beinen durch. Ich kraule sie, sie gibt sich damit nicht zufrieden und wirkt trotz ihres Aussehens irgendwie unrund. Dann läuft sie ein Stück die Stiege hinauf und wartet. Als ich nicht nachkomme, läuft sie wieder herunter, zwischen meine Beine und wieder hinauf. Als ob sie wollte, dass ich ihr folge. Sie will. Na gut. Hinauf ins Obergeschoß und weiter in ein Zimmer und über die steile Holztreppe ganz nach oben in die Galerie. Sie läuft – oder wackelt – voraus und dreht sich immer wieder um, ob ich ihr auch folge. Dann zeigt sie mir ihr Geheimnis. Hinten im letzten Winkel hat sie auf einer Decke ein Nest gebaut, rund und weich. Na so eine Brave, dann wird’s wohl jetzt bald losgehen mit der Geburt. Aufgeregt renne ich die Stufen hinunter, um Evelyn zu erzählen, dass da oben jetzt gleich kleine Katzenbabys geboren werden, hinter mir wackelt die Gipsy daher und miaut, sie erzählt es auch. Dann wieder von vorne, ein Stück hinauf und miauen, bis wir ihr nachkommen, offensichtlich will sie uns dabeihaben. Und so gehen wir mit ganz hinauf und  setzen  uns zu ihr und warten. Und warten. Ein unbeschreibliches Erlebnis, wieviel Vertrauen einem so ein quasi dahergelaufenes Tier schenken kann. Irgendwann kommt Bewegung in die Sache und schon ist die erste kleine Fellkugel da, wird trockengeleckt und reckt sich und streckt sich und piepst und Gipsy erklärt uns miauend, was da grad so passiert und dass es gut ist, dass wir dabei sind. Und schon geht es weiter, nach kurzer Zeit ist Nummer zwei da, trocken lecken, strecken, piepsen. Gipsy putzt die beiden weiter und es schaut so aus, als ob es das auch schon gewesen wäre. Ungewöhnlich, nur zwei Junge. Doch dann tut sich wieder was, ein schwarzes Etwas kommt zur Welt, wird trockengeleckt. Aber kein Strecken, kein Piepsen. Es bewegt sich nicht. Wir werfen uns einen besorgten Blick zu, Gipsy leckt und massiert weiter. Nichts tut sich, die Zeit scheint stillzustehen. Dann, nach einer kleinen Ewigkeit geht ein Zittern durch den kleinen Körper, ein Mäulchenaufreissen, ein tiefer Atemzug und dann kräftiges Strecken und ein Piepsen, das wohl schon Ausdruck seines Lebensmottos ist: Hunger! Gipsy schleckt weiter und die drei lassen es sich schmecken. Wir ziehen uns zurück und sind dankbar, dass wir das miterleben durften. Durchatmen, Kopfschütteln, in seinen ersten Sekunden auf dieser Welt hat er uns schon einen ordentlichen Schrecken eingejagt. Dieser Pepper!

3 – Über die große Wiese

Wir wollen keine Katze mehr. Wir hatten eine, es war eine lange, schöne Zeit mit ihr, gestern mussten wir sie gehen lassen. Sie hatte ein schönes Leben. Ich mache mir einen Kaffee und gehe nachdenklich hinaus, um die Zeitung zu holen. Wie soll das auch gehen, wir haben auch nicht viel Zeit für eine Katze, die Hühner und Schildkröten machen schon Arbeit genug, und Kosten und Urlaub und überhaupt. Nein. Miau. Da liegt sie vor der Haustür. Schwarz mit ein bisschen weiß und dünn und zutraulich und hungrig. Ich streichle sie und sie schnurrt und ich gebe ihr Futter, das von unserer Katze übriggeblieben ist. Sie frisst gierig und weg ist sie wieder. Auch den Nachbarn ist sie aufgefallen, keiner weiß, woher sie kommt und wem sie gehört. Na gut. Von da an taucht sie täglich auf, dasselbe Ritual und ebenso schnell verschwindet sie wieder. Irgendwann höre ich sie dann um Mitternacht, ich füttere sie und werde neugierig. Als sie sich wieder davonmacht, gehe ich ihr nach. Hinunter zum Wald, dann über die große Wiese bis zu einem alten Bauernhäuschen am Waldrand. Sie springt auf das Gartentor, dreht sich noch einmal zu mir um und verschwindet im Vorgarten. Am nächsten Tag macht mir dort eine freundliche Nachbarin auf, ich erzähle ihr vom plötzlichen Auftauchen des Kätzchens und sie erzählt mir, dass ein Bekannter das Tier in Pula gefunden und mitgenommen und dann zu ihr gebracht hat und dass sie sich schon darauf freut, wenn es Junge bekommt. Sicherheitshalber, meint sie, werde sie das Muzerl im Haus einsperren. Drei Wochen müssten wohl genügen, um ihm das Davonlaufen auszutreiben. Die drei Wochen vergehen, sie öffnete die Haustür und wie ein schwarzer Blitz saust das unbelehrbare Wesen davon über die große Wiese, am Wald vorbei hinauf zu uns, rennt durch die offene Haustür, legt sich auf die Couch und beginnt, sich zu putzen, als ob sie das schon immer so gemacht hätte. Wenn ich jetzt erzähle, dass sie damit die freundliche Nachbarin und uns von ihren Absichten endgültig überzeugt und bei uns einzieht, wir ihr den Namen Gipsy geben und sie bald darauf einen kugelrunden Bauch bekommt, sind wir endgültig bei ihm angelangt: Beim Pepper. Fortsetzung folgt …

2 – Die letzte Katze von Pula

Es wird Abend in der Hauptstadt von Istrien, und er beschließt, noch eine Runde in Richtung Hafen zu gehen. Vorbei am Amphitheater schlendert er durch den Park hinunter, in dem die untergehende Sonne lange Schatten wirft. Über dem Meer türmen sich bereits Wolken, das Wetter dürfte umschlagen, und schon wirkt das Hafengelände mit der Schiffswerft Uljanik fast ein wenig gespenstisch. Die Werft hat auch schon bessere Zeiten gesehen, über viertausend Menschen fanden hier Arbeit, jetzt wirkt sie still und verlassen, die Menschen sind weggezogen. Aber es gibt noch Leben bei den Gebäuden, die vielen zurückgelassenen Katzen haben sich in der näheren Umgebung in Schuppen und Gebäuderesten angesiedelt. Von hier aus machen sie wohl ihre Streifzüge in die danebenliegende Einkaufsstraße, um zwischen Bistros und Geschäften irgendetwas Fressbares zu finden. Er sieht die Sonne endgültig hinter den Wolken verschwinden und spürt plötzlich eine Berührung an seinem Fuß. Ein kleines Etwas hat sich angeschlichen und schaut ihn erwartungsvoll aus großen gelben Augen an. Er hockt sich hin und wundert sich, dass das Kätzchen so zutraulich ist, die Katzen, die ihm hier über den Weg gelaufen sind, machten eher einen verschreckten Eindruck. Es ist fast ganz schwarz, am Hals hat es einen weißen Fleck und an den Hinterbeinen weiße Socken. Das Tier fasziniert ihn, obwohl es ziemlich schlecht ernährt zu sein scheint, genießt es seine Zuwendung und beginnt laut zu schnurren. Schade, dass er nichts zu fressen in der Tasche hat, und schade, dass er jetzt wieder weiter muss. Beim Aufstehen fällt ihm auf, dass die Szene von allen Seiten beobachtet wurde, hinter jeder Ecke, jedem Baum leuchten Katzenaugen aus der Dunkelheit.Am nächsten Tag regnet es, und kurz vor der Heimfahrt vertritt er sich noch kurz die Beine. Er zieht sich die Kapuze über den Kopf und spaziert an Geschäften und Lokalen vorbei, um diese Zeit früh im Jahr und bei diesem Regen ist hier nicht viel los, selbst die Katzen scheinen auf besseres Wetter zu warten. Bis auf eine, denn plötzlich sitzt sie wieder da. Schwarz mit weißen Flecken und dünn und patschnass und ebenso zutraulich wie am Vortag. So kann er sie nicht hier sitzen lassen, er überlegt kurz, hebt das Kätzchen auf und nimmt es unter seine Jacke. Und schon schnurrt es wieder. Er geht zu seinem Auto und nimmt es mit nach Hause, nach Graz. Unterwegs kauft er ihr Futter und ist überzeugt, das Beste für das kleine Tier getan zu haben.Kurze Zeit darauf muss er beruflich wegziehen, er bringt das Kätzchen zu einer Bekannten, die in einem alten Bauernhäuschen mit Katzen und Hühnern auf dem Land lebt.Was das alles jetzt mit dem Pepper zu tun hat, erfahren wir in der nächsten Geschichte. Vor kurzem war er wieder in Pula und ist am Hafengelände entlangspaziert. Viele verfallene Gebäude waren saniert, die Werft war geschlossen, Gerümpel entsorgt, der ganze Bereich touristenfreundlich gestaltet. Und es war keine einzige Katze mehr zu sehen.

1 – Die Wunschliste

Also Ideen hat dieser Pepper, das muss man ihm lassen. Heute hat er mir nahegelegt, also eher … nahegeschmust, dass er Verständnis dafür hat, dass ich nicht ganz dicht sei.Also eher ein bisschen begriffsstützig. Eingeschränkt belehrbar. Nicht die klügste Maus im Loch. Für einen mit mickrigem Haarwuchs, der sich nur auf zwei Beinen einigermaßen ansehnlich fortbewegen kann, eh nicht so schlecht. Aber wenn man den Kopf so weit oben hat, werde halt auch die Luft ein bisschen dünn, meint er.Dabei seien seine paar Wünsche, deren für ein glückliches Katerleben unbedingt notwendige Erfüllung eigentlich keine Kunst sein könne, eh kein Auftrag. Schnurrt er mir ins Ohr. Und schmust eine kleine Liste hinterher:Beim Füttern bitte immer die Sorte und Geschmacksrichtung wählen, die meinem augenblicklichen Geschmack entspricht. Der wechselt natürlich. Also immer mehrere Sorten anbieten. Und zwar die richtigen.Futter, das ich stehen lasse, darf dazu verwendet werden, den Nachbarskater anzulocken. Dann muss ich ihn nicht besuchen, um ihm die Leviten zu lesen.Wenn ich mich in einem Bett ausstrecke, stehen die Bettränder zur freien Verfügung.Für Geschenke, die ich den Zweibeinern zu Trainingszwecken lebend ins Haus bringe, übernehme ich keine weitere Verantwortung.Wenn ich vor dem Haus in der Sonne liege, hat der nachbarliche Autoverkehr Pause. Schlechtes Timing führt zu Wartezeiten.Tierarztbesuche sind unnötig und künftig gefälligst zu unterlassen.Ich antworte ihm frei nach Reinhard Mey, denn in einem bin ich als Mensch besser dran. Darum mag er mich beneiden, denn ich bin der von uns beiden, der den Futterschrank allein aufmachen kann.Er hört es, wirft mir einen verächtlichen Blick zu und zieht von dannen. Ich bin gespannt, welches Geschenk mir der Pepper zum Dank in die Küche bringen wird und hole schon einmal die Küchenrolle … Datenschutzerklärung Impressum Datenschutzerklärung Impressum